Was versteht man unter Bedarfsermittlung?
Die Bedarfsermittlung ist ein wichtiger Bestandteil der Materialwirtschaft und der Beschaffung. Hierbei wird festgelegt, welche Artikel in welcher Menge zu welchem Zeitpunkt benötigt werden. Dies ist relevant für nachgelagerte Prozesse wie die Produktion, den Verkauf oder die Auslieferung an Kunden.
Im Fokus dieses Beitrags steht die Bedarfsermittlung im Kontext der Lagerlogistik und des E-Commerce, insbesondere für Fulfillment-Dienstleister und Online-Händler mit eigenem Lagerbestand.
Definition Bedarfsermittlung
Unter Bedarfsermittlung versteht man die systematische Feststellung, wie viel von einem bestimmten Artikel benötigt wird, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen und die Lagerbestände wirtschaftlich zu steuern. Ziel ist es, Über- und Unterbestände zu vermeiden und den Warenfluss effizient zu steuern. Sie ist zentrale Planungsgrundlage für die Beschaffungs- und Lagerprozesse.
Ein Warehouse-Management-System wie WEMALO unterstützt die Bedarfsermittlung durch Bestandsanalysen in Echtzeit, Überwachung definierter Mindestmengen und Schnittstellen zu Shop- oder ERP-Systemen. So können Bestellprozesse datengestützt vorbereitet und in angebundenen Systemen weiterverarbeitet werden.
Arten der Bedarfsermittlung
Je nach Unternehmensstruktur, Datenlage und Automatisierungsgrad kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz:
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Deterministische Bedarfsermittlung:
Der Bedarf wird exakt berechnet – z. B. auf Basis von Aufträgen, Produktionsplänen oder konkreten Wiederbeschaffungsregeln.
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Stochastische Bedarfsermittlung:
Der Bedarf wird anhand von Verbrauchsstatistiken, Vergangenheitswerten und Prognosen geschätzt. Häufig genutzt im Handel und E-Commerce. Die stochastische Bedarfsermittlung wird auch als verbrauchsgesteuerte Bedarfsermittlung bezeichnet.Systeme wie WEMALO unterstützen diese Form der Bedarfsermittlung indirekt, indem sie auf Meldebestände reagieren und Abverkaufszahlen in Echtzeit überwachen.
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Schätzung (Heuristische Bedarfsermittlung):
Vor allem in kleineren Unternehmen kommt auch die manuelle Einschätzung zum Einsatz – z. B. durch Erfahrung oder Sichtkontrolle.
Praxisbeispiel aus der Lagerlogistik
Ein Fulfillment-Dienstleister lagert Artikel für mehrere Online-Shops, die über Shopify verkaufen. Die Artikel werden in WEMALO verwaltet. Das System erkennt auf Basis definierter Mindestbestände und aktueller Abverkaufszahlen, welche Produkte nachbestellt werden sollten. Diese Informationen stehen dem Einkauf zur Verfügung und können in angebundenen Systemen weiterverarbeitet werden.
Vorteile einer systemgestützten Bedarfsermittlung
- Bestände optimieren: Weder Überlagerung noch Fehlmengen – stattdessen wirtschaftlicher Lagerumschlag.
- Beschaffung automatisieren: Nahtlose Integration mit WMS-, Shopsystemen und ggf. ERP-Systeme.
- Engpässe vermeiden: Frühzeitige Erkennung kritischer Artikel oder Sortimentslücken.
- Transparenz schaffen: Echtzeitdaten zur Planung und Steuerung der Nachbestellprozesse.
