Zählauftrag

Was versteht man unter einem Zählauftrag bzw. einer Zählliste?

Ein Zählauftrag ist eine systemisch erstellte Anweisung, bestimmte Lagerplätze oder Artikelmengen physisch zu zählen. Die zugehörige Zählliste enthält die detaillierten Informationen für das Lagerpersonal und dient als Arbeitsgrundlage.

Sie enthält alle relevanten Informationen wie Lagerplatz, Artikelnummer, Beschreibung und Sollmenge. Zählaufträge kommen insbesondere im Rahmen der Inventur oder bei Plausibilitätsprüfungen zum Einsatz.

Definition Zählauftrag / Zählliste

Zählaufträge sind strukturierte Anweisungen aus einem Lagerverwaltungssystem oder Warehouse-Management-System (WMS), mit denen Bestände geprüft und digital bestätigt werden. Sie werden entweder automatisch oder manuell erstellt – etwa zur Vorbereitung einer Stichtagsinventur, zur Kontrolle bei Bestandabweichungen oder im Rahmen laufender Qualitätsprüfungen.

Während die Inventur den übergeordneten Prozess der Bestandsaufnahme beschreibt, ist der Zählauftrag das operative Werkzeug zur Durchführung einzelner Zählvorgänge, meist auf Basis systemischer Vorgaben. Auch von der Bestandskontrolle unterscheidet sich der Zählauftrag insofern, als dort häufig nur Soll-Ist-Abgleiche auf Systemebene erfolgen – ohne physische Prüfung vor Ort.

Zähllisten enthalten die zu prüfenden Lagerplätze, Artikelinformationen und ggf. Zusatzhinweise zur Erfassung. In WEMALO können Zählaufträge nach verschiedenen Kriterien gefiltert, an mobile Geräte übermittelt und mit automatischer Abweichungsprüfung abgeschlossen werden.

Zählauftrag in der Inventur
Ein Zählauftrag dient der systematischen Erfassung von Lagerbeständen während der Inventur.

Typische Einsatzbereiche

  1. Stichtagsinventur
    Einmalige Zählung zu einem festgelegten Stichtag zur buchhalterischen Bestandsbewertung.
  2. Permanente Inventur
    Laufende Zählungen einzelner Lagerbereiche über das Jahr verteilt.
  3. Abweichungsprüfungen
    Gezielte Nachzählung bei unerwarteten Bestandssituationen oder Systemmeldungen.
  4. Zufalls- oder Stichprobenzählungen
    Regelmäßige Qualitätskontrolle einzelner Lagersegmente oder Artikelgruppen.
  5. Einlagerung mit Zählpflicht
    Manche Artikel erfordern bei Wareneingang eine mengenmäßige Bestätigung durch manuelles Zählen.

Praxisbeispiel aus der Lagerlogistik

Ein Lagerdienstleister, der die Lagerprozesse für Onlineshops mehrerer Mandanten steuert, nutzt WEMALO auch zur Durchführung der jährlichen Stichtagsinventur. Vorab erstellt das System automatisiert mehrere Zählaufträge, gegliedert nach Lagerbereichen und Mandanten. 

Die Zähllisten werden digital auf mobile Endgeräte übertragen. Das Lagerpersonal zählt die Bestände vor Ort und bestätigt sie direkt im System. Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Menge werden automatisch hervorgehoben und müssen separat begründet oder erneut geprüft werden. 

Nach Abschluss der Zählungen erfolgt die Buchung der Ergebnisse im WMS, inklusive Nachvollziehbarkeit je Lagerplatz und Benutzer.

Vorteile von systemgestützten Zählaufträgen

  • Strukturierte Planung: Lagerbereiche können gezielt, getrennt nach Mandant oder Artikelgruppe gezählt werden.
  • Digitale Unterstützung: Zähllisten sind mobil nutzbar und jederzeit abrufbar.
  • Fehlerminimierung: Automatische Abweichungsprüfung und Protokollierung.
  • Transparenz: Alle Schritte sind dokumentiert und rückverfolgbar.
  • Flexibilität: Zählaufträge können regelmäßig, spontan oder zyklisch ausgelöst werden.
  • Integration: In WMS wie WEMALO erfolgt die Bestandskorrektur systemseitig.

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