- Autor: WEMALO Redaktion
- Zuletzt aktualisiert am 29. August 2025
Was versteht man unter Kontralogistik?
Die Kontraktlogistik beschreibt eine langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und spezialisierten Logistikdienstleistern.
Anders als bei punktuellen Lager- oder Transportleistungen übernimmt der Dienstleister dabei ein umfassendes Leistungspaket – vertraglich geregelt, individuell zugeschnitten und vollständig in die logistische Wertschöpfungskette des Kunden integriert.
Die Zusammenarbeit ist typischerweise auf mehrere Jahre ausgelegt und umfasst neben Lagerhaltung und Versand häufig auch Zusatzleistungen wie Kommissionierung, Etikettierung, Retourenbearbeitung oder die Anbindung kundenspezifischer Systeme.
Ziel ist es, logistische Prozesse auszulagern, zu optimieren und auf vertraglich definierte Service Levels (Service Level Agreements, SLA) auszurichten.

Definition Kontraktlogistik
Je nach rechtlichen Rahmenbedingungen, Lagerstruktur und technischer Ausstattung können verschiedene Verfahren eingesetzt werden:
Unter Kontraktlogistik versteht man die dauerhafte Auslagerung komplexer Logistikprozesse an einen externen Dienstleister auf Basis eines detaillierten Dienstleistungsvertrags (Kontrakt).
Dabei werden nicht nur operative Aufgaben wie Wareneingang, Lagerung und Versand übernommen, sondern auch übergeordnete Funktionen wie Abrechnung, Reporting oder Schnittstellenmanagement.
Die Kontraktlogistik unterscheidet sich vom klassischen Fulfillment vor allem durch den höheren Grad an Individualisierung, die B2B-Ausrichtung und die vertraglich geregelte Integration in bestehende Geschäftsprozesse.
Häufig wird sie in Kombination mit Fremdlagern, Mandantenstrukturen und Value-Added Services umgesetzt.
Typische Aufgaben in der Kontraktlogistik
- Warenannahme und Einlagerung
Individuelle Einlagerungsregeln je Kunde – z. B. nach Seriennummer, Charge oder Verpackungseinheit. - Bestandsführung und Mandantentrennung
Präzise Trennung der Lagerbestände nach Mandanten, mit Echtzeitdaten für jeden Auftraggeber. - Kommissionierung und Versandvorbereitung
Auftragsbezogene Zusammenstellung von Waren mit kundenspezifischen Packvorgaben. - Retourenmanagement und Qualitätsprüfung
Verarbeitung von Rücksendungen inklusive Prüfung, Wiederaufbereitung oder Aussonderung. - Automatisierte Abrechnung
Leistungsbezogene Abrechnung je Kunde – z. B. pro Pick, Lagerplatz oder Versand. - Schnittstellenmanagement
Anbindung externer Systeme wie ERP, Shops oder Carrier-APIs nach Kundenvorgabe.
Praxisbeispiel aus der Lagerlogistik
Ein Logistikdienstleister betreibt mehrere Lagerstandorte für verschiedene Kunden aus dem B2B- und D2C-Bereich. Über ein Warehouse-Management-System wie WEMALO werden sämtliche Lagerprozesse mandantenspezifisch gesteuert: Bestände, Aufträge, Packvorgaben und Versandprofile sind je Kunde individuell hinterlegt.
Auch mehrere Lagerstandorte lassen sich über das System zentral steuern – mit klarer Mandantentrennung, standortübergreifender Bestandsführung und flexibler Auftragszuweisung.
Die Rechnungsstellung erfolgt automatisch auf Basis der im System erfassten Leistungen – etwa Kommissioniervorgänge, Lagerdauer oder verwendete Verpackungseinheiten.
Die Kunden erhalten über ein eigenes Dashboard vollständige Transparenz über Bestände, Bewegungen und Abrechnungen. Änderungen an Packvorgaben oder neue Artikel lassen sich flexibel hinterlegen und ohne Systembruch umsetzen.
Vorteile der Kontraktlogistik
- Individuelle Prozesse: Kundenindividuelle Vorgaben, Packvorgaben und Service Level Agreements (SLA) realisierbar.
- Mandantentrennung: Saubere Trennung aller Bestände, Regeln und Abrechnungen.
- Planungssicherheit: Langfristige Zusammenarbeit auf vertraglicher Basis.
- Skalierbarkeit: Prozesse lassen sich bei wachsendem Volumen problemlos erweitern.
- Transparenz: Echtzeitdaten für Kunden, Mandanten und Lagerbetreiber.
- Zentrale Steuerung: Alle Lagerprozesse über ein zentrales System steuerbar.
Verwandte Begriffe:
- Automatisierte Rechnungserstellung
- Fulfillment
- Mandantenfähigkeit
- Retourenmanagement
- Warenwirtschaftssystem
- Warehouse-Management-System (WMS)